Die Erderhitzung verstärkt Extremwetterlagen, Dürre und Niederschlagsveränderungen erhöhen die Waldbrandgefahr. Wir müssen uns auf die Auswirkungen der Klimakrise vorbereiten, denn das Leben der Menschen muss an erster Stelle stehen.
Wir erleben schon jetzt, was die Klimaveränderungen anrichten: Der erste Waldbrand im Landkreis Karlsruhe war dieses Jahr am 27. April, geschuldet der Dürre in den vorigen Jahren. In diesem Sommer hatten wir mit Unwettern und Hochwasser zu kämpfen, während im Mittelmeerraum enorme Waldbrände und Hitzewellen Menschenleben kosteten. Zu vorausschauender Politik gehört, dafür zu sorgen, dass unsere ehrenamtlichen Katastrophenhelfer gut vorbereitet und bestens ausgerüstet sind, um mit Hitzschlägen, Unwettern, Hochwasser und Waldbränden bestmöglich umzugehen.
Hochwasserschutz konsequent und ganzheitlich planen
Der Landkreis Karlsruhe ist durch die Rheinnähe schon immer eine Hochwasserregion. Der Umgang mit dieser Bedrohung ist nichts neues für uns, aber durch die Erderhitzung verändert sich die Risikolage: wärmere Luft kann mehr Wasser aufnehmen und führt dann auch potenziell zu enormen Niederschlägen. Dadurch kommt es zu Extremen wie in diesem Jahr im Ahrtal. Dass Frequenz und Stärke von Hochwassern zunehmen, zeichnet sich bereits seit Jahrzehnten ab. Es ist wichtig, den Kommunen und der Region Planungskapazitäten und Mittel zur Verfügungn zu stellen, damit unsere Katastrophenpläne und Warnsysteme stets auf dem aktuellen Stand sind.
Waldbränden vorbeugen und schnelle Reaktion ermöglichen
Unsere Wälder sind durch die Veränderungen von Niederschlagsmustern, die damit zusammenhängenden Dürrejahre seit 2017 und die zunehmende Hitze im Sommer besonders brandgefährdet. Das damit zusammenhängende Baumsterben verstärkt die Gefahr noch zusätzlich - gesunde Bäume sind brandresistent, aber abgebrochenes Totholz ist eine Gefahrenquelle. Auch deshalb müssen wir der Waldpflege besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen, und hitzebeständige Arten anpflanzen, wo Nutzhölzer wie Fichten nicht mehr überleben.
Ortskerne und Plätze hitzefest machen
Die steigenden Temperaturen sind besonders im Sommer spürbar - Beton und Asphalt speichern die Wärme, wass besonders in Ortskernen und Innenstädten zu unerträglichen Temperaturen führen kann. Hier gilt es, hitzemildernde Umgestaltung von Ortskernen durch Baumbepflanzung, Sonnensegel und Wasserläufe zu fördern und unser Gesundheitssystem darauf auszulegen, dass insbesondere ältere Menschen gut auf die Sommermonate vorbereitet werden - denn die körperliche Belastung durch Hitze ist mit zunehmendem Alter immer lebensgefährlicher.
Ehrenamt stärken
Als langjähriges Mitglied der DLRG weiß ich aus meiner eigenen Vereinsarbeit, wie viele wichtige Aufgaben im Bevölkerungsschutz von ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern übernommen werden. Es ist ungemein wichtig, dass der Staat diese Alltagshelden durch Fortbildung, Betreuung und moderne Ausrüstung unterstützt, denn sie leisten enormes. Dem gebührt auch entsprechende Wertschätzung, insbesondere in Krisenzeiten.