Den Reichtum der Natur bewahren
Unsere heimischen Arten sind nicht nur ein Schatz an Vielfalt und natürlicher Schönheit, sondern auch Teil der Grundversorgung - ohne dieses komplexe Ökosystem ist auch unsere eigene Nahrungsversorgung bedroht.
Heimische Landwirtschaft wertschätzen
Landwirtschaft ist die Basis unserer Zivilisation - seit Jahrtausenden. Wo früher noch ein Großteil der Menschen in der Landwirtschaft tätig war, erlauben uns Fortschritte in der Produktivität, dass sich die meisten Menschen heute anderweitig betätigen und trotzdem genug Nahrung vorhanden ist. Unsere ganze moderne Lebensqualität - Medizin, Kultur, Industrie und all deren Früchte - basiert also einzig und allein auf den zahlreichen realen Früchten der Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern. Das dürfen wir niemals vergessen. Gerade im modernen Leben passiert es schnell, dass unser Essen gedanklich aus dem Supermarkt kommt. Doch in jedem Nahrungsmittel steckt Mühe und Arbeit von Menschen, und das müssen wir wertschätzen.
Mischkulturen und traditionelle Landwirtschaft stärken
Umso brisanter ist es, dass viele regionale Bauernbetriebe in ihrer Existenz bedroht sind. Unsere lokalen Bauern mit der Tradition von Streuobstwiesen und historisch bedingt kleinen Feldern können mit den riesigen, flächensubventionierten Monokulturen nicht konkurrieren - dabei ist unsere lokale Landwirtschaftstradition klar die nachhaltigere. Freilandhaltung und Mischkulturen sind weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten und brauchen deshalb deutlich weniger Düngemittel und Pestizide. Dadurch können Bodenbelastung und Umweltschäden vermieden werden. Zusätzlich bieten Streuobstwiesen vielen verschiedenen Tierarten Nahrung und Lebensraum. Es gilt also, die politischen Weichen anders zu stellen: Weg von fabrikartiger Massentierhaltung und riesigen Monokulturen, hin zu einer Landwirtschaft, die ein Teil des Ökosystems ist und die lokalen Bedingungen achtet und nutzt. Nur so können wir sicher gehen, dass unser fruchtbarer Boden auch in Zukunft Früchte trägt.
Artenschutz und Landwirtschaft sind aufeinander angewiesen
Unsere Umwelt ist ein enorm vielschichtiges und komplexes System. Verschiedene Pflanzen- und Tierarten interagieren auf unzählige Weisen miteinander, die wir oft erst dann verstehen, wenn wir durch unser Eingreifen diese Balance stören. So ist durch die Erderhitzung und den industriellen Ackerbau ist die Zahl an Insekten seit 1990 um 75% zurückgegangen. Diese Insekten sind aber nicht nur die Nahrungsgrundlage für Vögel und Fledermäuse, deren Bestände nun ebenfalls rückläufig sind, sondern spielen auch als Bestäuber eine enorm wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Raps, Baumwolle, Obst und Gemüse - selbst Nüsse und viele Gewürze brauchen Bestäubung. Beim Artenschutz von Bienen und anderen Insekten geht es also um weit mehr als um Honig. Es geht um die Zukunftssicherheit unserer Nahrungsversorgung, und damit um eine extrem wichtige Grundaufgabe des Staates.
Zukunftssicherheit bedeutet, unsere Nahrungsgrundlage zu schützen
Wir erleben durch den Klimawandel zunehmende Wetterextreme. Ob vom Starkregen überflutete Felder oder aufeinanderfolgende Dürrejahre: Langfristig gedachte Politik bedeutet, unsere Landwirtschaft jetzt fit zu machen für die Folgen der Klimakrise. Wir müssen unsere Bauern zu unterstützen, damit sie innovativ und nachhaltig Landwirtschaft betreiben können, die unseren heimischen Arten Lebensraum bietet - denn die Natur ist resilient und passt sich Veränderungen an, ungeachtet unserer Wünsche. Wir können nicht ohne die Natur leben, die Natur aber ohne uns.