Die schreckliche Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat verdeutlicht, dass die Wetterextreme in Deutschland neue Ausmaße annehmen.
Zunächst möchte ich allen Menschen danken, die sich durch Spenden, Ehrenamt oder Beruf in Rettungsorganisationen engagieren. Der heldenhafte Einsatz der Retter vor Ort hat zweifellos viele Menschenleben gerettet. Obwohl wir im Landkreis Karlsruhe vergleichsweise glimpflich durch das Unwetter kamen, waren auch bei uns viele Helfer im Einsatz, und wir können sehr froh sein, dass wir im Landkreis durch die vielen Ortsverbände der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und der DLRG in guten Händen sind.
Trotzdem ist Hochwasserschutz - und Katastrophenschutz allgemein – ein Thema, bei dem wir auf politischer Ebene vorausschauend handeln müssen. Es reicht nicht aus, schleunigst die Klimaveränderung auf ein Mindestmaß zu beschränken, denn wie wir durch die Dürre der letzten Jahre und das diesjährige Hochwasser erleben, ist dieses Mindestmaß schon eine Gefahr für unsere Lebensgrundlage und unsere Gesundheit.
Durch die von der Erderhitzung ausgelöste beschleunigte Verdunstung und die wärmere Luft verändern sich die Regenmuster, was Folgen für Wald, Landwirtschaft und Katastrophenschutz hat. Die Flutkatastrophe in Deutschland, aber auch die tödliche Hitzewelle in Nordamerika führt uns vor Augen, dass wir nicht ausreichend auf die Folgen der Klimakatastrophe vorbereitet sind.
Es braucht ein Konzept auf Bundesebene: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz muss zur Zentralstelle ausgebaut werden, kritische Infrastruktur besser geschützt und die regionale Gesundheitsversorgung auf den Ernstfall vorbereitet werden. Es gibt also viel zu tun – für eine Regierung, die nach vorne blickt und handelt, bevor die Krise eintritt.